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Lasst uns träumen - jetzt!

Mein vorheriger Beitrag "Krise als Chance - wie Corona uns alle transformieren wird" war ein bewusst visionärer Artikel. Meine eigene Skepsis wie meinen Zweifel habe ich beim Schreiben an die Hand genommen und ihnen gesagt: gut, dass ihr da seid, aber jetzt habt ihr Pause.


Nur so lässt es sich wirklich träumen. Und wir brauchen Träume. Wir brauchen Visionen, getankt mit kraftvollen, anziehenden Bildern über eine für uns im Nebel liegende Zukunft. Wir brauchen Bilder, die uns im Ungewissen Halt geben. Bilder, die mit ihrer Strahlkraft locken und dafür sorgen, dass wir Bestehendes immer wieder ob seiner Tauglichkeit hinterfragen.


Ohne Visionen verharren wir im Bekannten und werden unbeweglich. Ohne Träume gibt es kein Morgen. Also lasst uns Visionen spinnen, verrückt denken und wilde Sachen machen - ohne all das kommen wir keinen Zentimeter voran.


Dazu passt ein Beitrag einer Gerontologin, den ich nutzen möchte, die Lessons learned, die uns Corona bereits jetzt beschert hat, aufzuzeigen. Es hat keine 2 Wochen Ausnahmezustand gebraucht und wir haben erfahren, was wirklich wesentlich und wichtig ist:

  • Wir haben gelernt, dass Luftverschmutzung für eine reale Gefährdung für Menschen darstellt, wie insbesondere an den Sterbefällen in Wuhan und Norditalien deutlich wurde.

  • Wir haben aus eigener Anschauung gelernt, dass die Reduktion von Flugverkehr und umweltbelastender Produktion die Luftverschmutzung radikal senken kann.

  • Wir haben aus eigener Erfahrung gelernt, dass wir nicht immerzu unterwegs sein müssen, schon gar nicht mit dem Flugzeug, und wie einfach Videokonferenzen sind.

  • Wir haben gelernt, wie wichtig uns soziale Kontakte sind, und dass wir alles tun sollten, um diese zu gewährleisten - auch für die Menschen, die sich möglicherweise immer mal wieder in temporäre Isolation begeben müssen, wenn uns als Menschheit eines Tages der nächste Virus aufsuchen wird.

  • Wir haben gelernt, dass die Welt dermaßen komplex ist, dass neue Wege zur Situationsbeurteilung und Entscheidungsfindung gewählt werden müssen, die insbesondere auch die konträren, sich scheinbar widersprechenden Meinungen möglichst vieler Fachleute wie Betroffener einbeziehen können.

  • Wir haben gelernt, dass wir Angst vor dem Sterben haben - und wurden zugleich wieder erinnert, dass dies unvermeidlich ist. Sterblichkeit ist Teil des Menschseins.

  • Wir haben gelernt, wie schön diese Welt ist, wenn sie ruhig ist.

Lasst uns diese Ruhe für einen Moment genießen. Und dann beginnen, eine Wirtschaft neu aufzubauen, die dem Menschsein dient - im Leben und im Sterben.



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