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Drei Tropfen Zuversicht

  • Autorenbild: Caroline Winning
    Caroline Winning
  • vor 19 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit

Heute ist es frisch. Eine lähmende Kälte kriecht in die Knochen. Im Mai. Genug Anlass, sich äußerlich wie innerlich zu wärmen. Dabei fiele es leicht, im Klagen zu bleiben, immerhin wird ein Grundbedürfnis wie Wärme nicht ausreichend erfüllt. Bleiben solche essentiellen Bedürfnisse wie auch Schutz, Nahrung, Sicherheit und Geborgenheit unzureichend versorgt, geraten schnell unsere existentiellen Bereiche ins Wanken. Die Psyche hat dann alle Hände voll zu tun, sich trotz einiger unerfüllter Grundbedürfnisse zu stabilisieren.


Den Blick für das Schöne & Gute schärfen


Im Angesicht existentieller Herausforderungen wie Krankheit verliert sich der Blick für die allgegenwärtigen, oft unscheinbaren Dinge leichter, die unseren Sinnen Freude spenden. Der belebende Gesang der Amsel, der Geruch des Fliederbuschs, der verständnisvolle Blick der Freundin.

Um uns herum lebt das Leben in seiner ganzen Pracht und Fülle. Im Frühling springt es einen fömlich an, während man im Winter eher danach suchen muss. Doch selbst in der eintönigsten Betonwüste lassen sich Augenblicke von zarter Schönheit finden. Selbst die Luft, die wir einatmen, kann uns eine tief beseelte Erfahrung bescheren, wenn wir uns Gewahr werden, dass sie noch Stunden zuvor die Fühler eines Schmetterlings gestreift hat.


In diesem Moment springt Nachbars Katze toll im Garten. Sie lockt mich mit ihrem neugierigen Blick und in einem Moment bin ich voller Spieldrang & schmusiger Herzensfreude. 30 Sekunden, die es leicht ums Herz machen, den Kopf mitsamt seiner Spiralen ablenken und Pause vom Strudel des Geschehens schaffen.


Je mehr wir solche Momente sammeln, desto mehr füllen sie unsere Aufmerksamkeit mit dem aus, was an Schönheit, Güte & Herrlichkeit existiert. Sie sind die Glitzertinte auf den Buchseiten unseres Lebens. In Anerkennung dessen, dass das Leben die gesamte Palette zu bieten hat: Schmerz & Freude, Zuversicht & Ohnmacht, Angst & Liebe.


Was bereitet dir genau jetzt ein freudiges, warmes Erleben? Und was geschieht in dir, wenn du es für eine halbe Minute bewusst mit all deinen Sinnen in dich aufnimmst? Wo führt es dich hin, wenn du dich davon mittragen lässt?


Wir können vielleicht gerade nichts an unserem Umständen verändern. Unseren Blick jedoch können wir dahin richten, wo unser Herz leichtfüßiger hüpft.

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