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  • Caroline Winning

Wie die Integrale Psychotherapie zur effektiven Heilung psychischer Störungen beiträgt

Heute erlebte ich eine kleine "Rettungsaktion", in dem Sinne, dass die Polizei anrückte, um unsere sich im psychotischen Wahn befindliche Nachbarin vor Schlimmerem zu bewahren.

Die Auseinandersetzung mit ihrem irrationalen Verhalten führte mich erneut zum Lesen der Integralen Psychotherapie, geschrieben vom Leipziger Psychotherapeuten Wulf Mirko Weinreich. Es ist das einzige psychologische Werk, was klare Aussagen darüber trifft, dass psychische Erkrankungen unter entwicklungspsychologischem Gesichtspunkt einzuordnen sind, um sie entsprechend effektiv zu behandeln. Ken Wilber mit seiner Integralen Theorie und viele andere Entwicklungspsychologen haben hier bahnbrechende Erkenntnisse geliefert, die uns heute helfen (würden), gezielt und adäquat zu therapieren.


Konkret heißt das: es ist wichtig zu wissen, zu welchem Zeitpunkt / in welcher Lebensphase eines Menschen seine Entwicklung gestört wird: Erst dann können passgenaue Therapien abgeleitet werden. Findet bspw. ein traumatisches Erleben während der Geburt statt, braucht es eine Behandlungsform, die sich der Erkenntnis- und Verarbeitungsmodi bedient, in der das Individuum das erfahrene Trauma "verarbeitet". Würde man in diesem Fall bspw. mit kognitiven Therapiemethoden ansetzen, könnte man nicht bis zur Ursache vordringen. Stattdessen braucht es Verfahren, die sich der sensomotorischen Zugänge bedienen, also über den Körper und die Gefühle gehen.


Integrale Psychotherapie und klinische Störungen
Quelle: W.M. Weinreich

Mit diesem Wissen und einer klugen Verbindung von Klinischer und Entwicklungspsychologie kann eine völlig neue Art von Psychodiagnostik und -therapie entstehen. Deren Wirkung liegt auf der Hand: anstatt wie bisher einen psychisch Erkrankten vom Hausarzt zum nächsten Therapeuten zu schicken, wäre es sinnvoller, erst eine differenzierte Diagnostik von in Integraler Theorie ausgebildeten Psychologen durchführen zu lassen, um den Klienten anschließend gezielt an einen Therapeuten/Therapeutenteam zu überweisen, der/die mit Methoden arbeitet, die der Störung des Klienten am angemessensten sind. Heureka, was wäre das für ein Fortschritt.

Solange wir diese Art der Vorgehensweise innerhalb der Psychotherapie jedoch nicht haben, werde ich so wie er und andere es tun, darüber schreiben und auf diese Weise ein klein wenig mehr Kenntnis in diesen bislang ungeordneten Bereich der Psychologie bringen.


In einem nachfolgenden Artikel werde ich mich mit dem oft esoterischen Kreisen entstammendem Wunsch nach der Auflösung unseres Egos auseinandersetzen. Stay psychologically tuned ;)



(Weiterführende Gedanken hierzu auf Wulf Mirko's Blog >> http://www.integrale-psychotherapie.de/Integrale-Psychotherapie-Blog.html)

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